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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 46

1907 - Leipzig : Freytag
46 Werksttte. Er gab ihm ehrenvolle Auftrge und erhob ihn sogar in den Adelstand. Einst weigerte sich ein Edelmann aus der Umgebung des Kaisers, dem Meister die Leiter zu halten. Maximilian sprach zrnend: Aus jedem Bauern kann ich einen Edelmann machen, aber aus keinem Edelmann einen solchen Maler," und hielt selbst die Leiter. Das Andenken Maximilians lebte noch lange im Volke fort. Sein Grab befindet sich in der Burgkapelle zu Wiener-Neustadt. 23. Martin Luther. Die christliche Religion ist gestiftet worden durch Jesus Christus, von dem sie ihren Namen hat. Nachdem derselbe in Palstina gelebt, Abb. 25. Luther-Denkmal in Worms. gelitten und gestorben, wurde seine Lehre durch die Jnger, besonders durch die 12 Apostel des Herrn den Juden und den Heiden verkndigt. Nach und nach nahmen alle Völker des Abendlandes die christliche Lehre an. Lange Zeit hindurch gab es in Deutschland und den meisten europischen Lndern nur ein Bekenntnis der christlichen Religion, nmlich das rmisch-katholische. Im Jahre 1517 wurde Luther der Stifter des evangelischen oder protestantischen Bekenntnisses. Martin Luther wurde am 10. November des Jahres 1483 in Eisleben geboren. Er war der Sohn eines armen Bergmannes, der mit seiner Gattin das tgliche Brot fr die Familie sauer verdienen mute.

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 12

1907 - Leipzig : Freytag
12 stantinopel erkaufte von ihm den Frieden gegen einen schweren jhrlichen Tribut Darauf zog der Hunnenknig unter schrecklichen Verwstungen durch Osterreich und Bayern und berschritt bei Konstanz den Rhein. Besonders schwer hatte auch das Elsa von seinen Horden zu leiden, und noch heute erzhlt manche Sage von den Greueln, die die Hunnen verbt haben. Endlich vereinigten sich die Völker des ganzen Abendlandes unter dem tapfern rmischen Feldherrn Aetius und dem Westgotenknig Theoderich. Auf den katalaunischen Gesilden, bei dem hentigen Chalons an der Marne kam es im Jahre 451 zu einer blutigen Vlkerschlacht. 160 000 Leichen bedeckten den Kampfplatz. Die Erbitterung der Streiter war so groß, da nach der Sage die Geister der Erschlagenen in der Luft den Kampf fortsetzten. Die Hunnen wurden geschlagen, und das Abend-land war gerettet. Grollend zog Attila der den Rhein wieder nach Ungarn zurck. Zug nach Italien. Schon im folgenden Jahre brach der frchter-liche Hunnenknig in Italien ein. Er eroberte und zerstrte die blhende Stadt Aqnileja. Die erschreckten Bewohner flchteten in die Lagunen des adriatischen Meeres und legten dort den Grund zu der heutigen Stadt Venedig. Unter furchtbaren Verheerungen zog Attila weiter und belagerte die Stadt Rom. Da zog Papst Leo der Groe an der Spitze einer Gesandtschaft dem Wterich entgegen. Durch Bitten und ernste Er-Mahnungen suchte er ihn zu bewegen, die Stadt zu verschonen. Und wirklich lie sich der Furchtbare gegen eine Geldsumme zur Umkehr be-wegen. Er zog wieder nach Ungarn zurck und starb schon im folgenden Jahre. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in eilten silbernen und beide in einen eisernen. An seinem Grabe aber wurden alle Arbeiter umgebracht, damit keiner die Ruhesttte des Hnnnenknigs verrate. Nach seinem Tode zerfiel sein groes Reich. 7. er heilige Bonifatius. Siebenhundert Jahre nach der Geburt Christi waren unsere Vor-fahren zum grten Teil noch Heiden. Die Hauptgottheiten, die sie ver-ehrten, waren: Wodan, der Gott des Himmels; Donar, der Gott des Gewitters; Ziu, der Gott des Krieges; und Freia, die Gttin der Liebe. Die Germanen verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Wldern, unter uralten Bumen und an geweihten Opfersteinen. Hier brachten sie ihnen Opfer dar, die aus Feldfrchten und Tieren, zuweilen aber auch aus gefangenen Feinden bestanden. Die Lehre des Evangeliums wurde unfern heidnischen Vorfahren durch fromme Glaubensboten verkndigt. Nur mit Evangelienbuch und

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 13

1907 - Leipzig : Freytag
13 Kruzifix bewaffnet, drangen diese furchtlos unter vielen Mhen und Ge-fahren in die finsteren Wlder ein und predigten die Lehre Christi. Viele Heiden lieen sich taufen, nicht selten aber fanden die frommen Männer den Tod als Mrtyrer. Die meisten Heiden wurden durch den heiligen Bonifatius bekehrt, der deshalb mit Recht der Apostel der Deutschen genannt wird. Ur-sprnglich hie er Winfried und war ein Mnch aus England, welches schon frh zum Christentum bekehrt worden war. Er predigte das Evan-gelinm zuerst den Friesen, und manche lieen sich taufen; die meisten aber blieben Heiden. Spter begab er sich in das Land der Hessen und Thringer. Bei Geismar in Hessen stand eine uralte heilige Eiche, unter der die Bewohner ihre Opfer darbrachten, und die fr ober-letzlich galt. Bonifatius begann den Baum zu fllen. Entsetzt standen die Heiden umher und meinten, jeden Augenblick msse ein Blitz vom Himmel den Frevler tten. Allein der Baum fiel, und der Apostel stand unverletzt. Da erkannten sie die Ohnmacht ihrer Götter und lieen sich taufen. Bonifatius baute aus dem Holze des gefllten Baumes ein Kirchlein. Um das Christentum dauernd im Lande zu befestigen, setzte Bonifatius Bischfe ein, die darber wachen sollten, da die Bekehrten nicht mehr in das Heidentum zurckfielen. Er selbst aber wurde vom Papst zum Erz-bischof, d. h. zum Oberhaupt smtlicher deutscher Bischfe ernannt. Er nahm seinen Sitz in Mainz. An jedem Bischofsitze wurde eine Kirche erbaut. Neben der Kirche erhob sich das Wohnhaus des Bischofs, die bischfliche Pfalz; ringsum siedelten sich Handwerker, Kaufleute, auch wohl Adelige an. So entstanden nach und nach Städte, wo vorher nndurch-dringlicher Urwald gewesen war. Das ist der Ursprung der Städte Regensburg, Salzburg, Passau, Wrzburg u. a. Auch Klster wurden von Bonifatius gegrndet, von denen am berhmtesten das Kloster Fulda war. Die fleiigen Mnche dieser Klster haben sich um das Land und die Bewohner die grten Verdienste erworben. Sie rodeten die Wlder aus, trockneten die Smpfe und pflanzten Feldfrchte und Wein. Sie verstanden jedes Handwerk und jede Kunst und unterwiesen darin die rohen Bewohner der Umgegend. Ebenso unterrichteten sie in ihren Schulen die Kinder der Umwohner. Als Bonifatius schon ein Greis war, legte er die erzbischsliche Wrde nieder, um wieder zu den Friesen zurckzukehren und noch einmal ihre Be-kehrung zu versuchen. Schon hatten sich viele tausen lassen, und er wollte gerade den Neubekehrten die Firmung spenden, als er von den Heiden berfallen wurde. Seine Gefhrten wollten sich zur Wehr setzen,er aber verbot es ihnen, und so erlitten sie alle den Mrtyrertod. Seine Gebeine ruhen in Fulda Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe B. 2

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 70

1907 - Leipzig : Freytag
70 Werksttte. Er gab ihm ehrenvolle Auftrge und erhob ihn sogar in den Adelstand. Einst weigerte sich ein Edelmann aus der Umgebung des Kaisers, dem Meister die Leiter zu halten. Maximilian sprach zrnend: Aus jedem Bauern kann ich einen Edelmann machen, aber aus keinem Edelmann einen solchen Maler," und hielt selbst die Leiter. Das Andenken Maximilians lebte noch lange im Volke sort. Sein Grab befindet sich in der Burgkapelle zu Wiener-Nenstadt. 38. Martin Luther. Die christliche Religion ist gestiftet worden durch Jesus Christus, von dem sie ihren Namen hat. Nachdem derselbe in Palstina gelebt, 1 : i i -------- ----- . * _ ' _ '_____' -...... . ||~ Abb. 33. Luther-Denkmal in Worms. gelitten und gestorben, wurde seine Lehre durch die Jnger, besonders durch die 12 Apostel des Herrn den Juden und den Heiden verkndigt. Nach und nach nahmen alle Völker des Abendlandes die christliche Lehre an. Lange Zeit hindurch gab es in Deutschland und den meisten europischen Lndern nur ein Bekenntnis der christlichen Religion, nmlich das rmisch-katholische. Im Jahre 1517 wurde Luther der Stifter des evangelischen oder protestantischen Bekenntnisses. Martin Luther wurde am 10. November des Jahres 1483 in Eisleben geboren. Er war der Sohn eines armen Bergmannes, der mit seiner Gattin das tgliche Brot fr die Familie sauer verdienen mute.

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 36

1907 - Leipzig : Freytag
36 stantinopel erkaufte von ihm den Frieden gegen einen schweren jhrlichen Tribut. Darauf zog der Hunnenknig unter schrecklichen Verwstungen durch sterreich und Bayern und berschritt bei Konstanz den Rhein. Besonders schwer hatte auch das Elsa von seinen Horden zu leiden, und noch heute erzhlt manche Sage von den Greueln, die die Hunnen verbt haben. Endlich vereinigten sich die Völker des ganzen Abendlandes unter dem tapfern rmischen Feldherrn Aetins und dem Westgotenknig Theoderich. Auf den katalauuischen Gefilden, bei dem heutigen Chalons an der Marne kam es im Jahre 451 zu einer blutigen Vlkerschlacht. 160 000 Leichen bedeckten den Kampfplatz. Die Erbitterung der Streiter war so groß, da nach der Sage die Geister der Erschlagenen in der Luft den Kampf fortsetzten. Die Hunnen wurden geschlagen, und das Abend-land war gerettet. Grollend zog Attila der den Rhein wieder nach Ungarn zurck. Zug nach Italien. Schon im folgenden Jahre brach der frchter-liche Hunnenknig in Italien ein. Er eroberte und zerstrte die blhende Stadt Aquileja. Die erschreckten Bewohner flchteten in die Lagunen des adriatifchen Meeres und legten dort den Grund zu der heutigen Stadt Venedig. Unter furchtbaren Verheerungen zog Attila weiter und belagerte die Stadt Rom. Da zog Papst Leo der Groe an der Spitze einer Gesandtschaft dem Wterich entgegen. Durch Bitten und ernste Er-mahnuugen suchte er ihn zu bewegen, die Stadt zu verschonen. Und wirklich lie sich der Furchtbare gegen eine Geldsumme zur Umkehr be-wegen. Er zog wieder nach Ungarn zurck und starb schon im folgenden Jahre. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen. An seinem Grabe aber wurden alle Arbeiter umgebracht, damit keiner die Ruhesttte des Hunnenknigs verrate. Nach seinem Tode zerfiel fein groes Reich. 23. Der heilige Bonifatius. Siebenhundert Jahre nach der Geburt Christi waren unsere Vor-fahren zum grten Teil noch Heiden. Die Hauptgottheiten, die sie ver-ehrten, waren: Wodan, der Gott des Himmels; Donar, der Gott des Gewitters; Ziu, der Gott des Krieges; und Freia, die Gttin der Liebe. Die Germanen verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Wldern, unter uralten Bumen und an geweihten Opfersteinen. Hier brachten sie ihnen Opfer dar, die aus Feldfrchteu und Tieren, zuweilen aber auch aus gefangenen Feinden bestanden. Die Lehre des Evangeliums wurde nnsern heidnischen Vorfahren durch fromme Glaubensboten verkndigt. Nur mit Evangelienbuch und

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 37

1907 - Leipzig : Freytag
37 Kruzifix bewaffnet, drangen diese furchtlos unter vielen Mhen und Ge-fahren in die finsteren Wlder ein und predigten die Lehre Christi. Viele Heiden lieen sich taufen, nicht selten aber fanden die frommen Männer den Tod als Mrtyrer. Die meisten Heiden wurden durch den heiligen Bonifatius bekehrt, der deshalb mit Recht der Apostel der Deutschen genannt wird. Ursprnglich hie er Winfried und war ein Mnch aus England, welches schon frh zum Christentum bekehrt worden war. Er predigte das Evau-gelinm zuerst den Friesen, und manche lieen sich taufen; die meisten aber blieben Heiden. Spter begab er sich in das Land der Hessen und Thringer. Bei Geismar in Hessen stand eine uralte heilige Eiche, unter der die Bewohner ihre Opfer darbrachten, und die fr uuver-letzlich galt. Bonifatius begann den Baum zu fllen. Entsetzt standen die Heiden umher und meinten, jeden Augenblick msse ein Blitz vom Himmel den Frevler tten. Allein der Baum fiel, und der Apostel stand unverletzt. Da erkannten sie die Ohnmacht ihrer Götter und lieen sich taufen. Bonifatius baute aus dem Holze des gefllten Baumes ein Kirchlein. Um das Christentum dauernd im Lande zu befestigen, setzte Bonifatius Bischfe ein, die darber wachen sollten, da die Bekehrten nicht mehr in das Heidentum zurckfielen. Er selbst aber wurde vom Papst zum Erz-bischof, d. h. zum Oberhaupt smtlicher deutscher Bischfe ernannt. Er nahm seinen Sitz in Mainz. An jedem Bischofsitze wurde eine Kirche erbaut. Neben der Kirche erhob sich das Wohnhaus des Bischofs, die bischfliche Pfalz; ringsum siedelten sich Handwerker, Kaufleute, auch wohl Adelige an. So entstanden nach und nach Städte, wo vorher nndnrch-dringlicher Urwald gewesen war. Das ist der Ursprung der Städte Regensburg, Salzburg, Passau, Wrzburg u. a. Auch Klster wurden von Bonifatius gegrndet, von denen am berhmtesten das Kloster Fulda war. Die fleiigen Mnche dieser Klster haben sich um das Laud und die Bewohner die grten Verdienste erworben. Sie rodeten die Wlder aus, trockneten die Smpfe und pflanzten Feldfrchte und Wein. Sie verstanden jedes Handwerk und jede Kunst und unterwiesen darin die rohen Bewohner der Umgegend. Ebenso unterrichteten sie in ihren Schulen die Kinder der Umwohner. Als Bonifatius schon ein Greis war, legte er die erzbischfliche Wrde nieder, um wieder zu den Friesen zurckzukehren und noch einmal ihre Be-kehrung zu versuchen. Schon hatten sich viele taufen lassen, und er wollte gerade den Neubekehrteu die Firmung spenden, als er von den Heiden berfallen wurde. Seine Gefhrten wollten sich zur Wehr setzen,er aber verbot es ihnen, und so erlitten sie alle den Mrtyrertod. Seine Gebeine ruhen in Fnld.

7. Teil 3 - S. 10

1911 - Leipzig : Freytag
10 die Araber und Türken; in Europa sind die Vorstöße der Hunnen, Magyaren, Mongolen und Türken die letzten erkennbaren Wogen des heranbrandenden Völker- meeres. Oft genug hat Europa seine heiligsten Güter gegen ihren Ansturm wahren müssen, und jetzt sehen wir, daß sich Amerika und Australien vor der „gelben Gefahr", vor der Einwanderung der Mongolen, zu schützen versuchen. Die großen Mongolenreiche des 0. haben deshalb eine besondere Be- deutung, weil sie sich lange Zeit gegen das Ausland abgeschlossen hatten und dabei gewissermaßen erstarrt waren. Jetzt aber haben die Europäer die Grenzen geöffnet, haben Zugeständnisse für ihren Handel erlangt und sogar einzelne Landesteile in Besitz oder Pachtung genommen, und nun sind diese Völker wieder zu einem neuen Leben erwacht, das vielleicht der weißen Rasse gefährlich werden kann. b) Auch bezüglich der Religion haben die Asiaten eine hohe Entwicklung genommen, denn manche Völker, besonders im Bw. und im Trockengebiete, be- kennen sich zu der monotheistischen Religion Mohammeds, dem Islam. Aber auch die polytheistischen Religionen, wie der Brahmadienst in Indien und der Buddhismus in Ost- und Hochasien, sind verhältnismäßig hochstehende Religionen, denn sie bemühen sich, ihre Bekenner zur Tugend zu führen und Pflichtgefühl in ihnen zu erwecken. Ein großer Teil der Polytheisten, namentlich in Mittel- und Nordasien, sind allerdings.reine Heiden mit sehr abergläubischen Vorstellungen, wie sie in der Nacht der Wälder und zwischen den Grauen der Eiswüste häufig vorkommen. c) Dem Verkehre dienen in der Mitte des Erdteiles uralte Karawanenstraßen, auf denen durch Kamele die Waren befördert werden. Im N. werden Hunde und Renntiere als Zugtiere benutzt, in Indien der Buckelochse als Zugtier und der Elefant als Lasttier. Im 0. dient häufig noch der Mensch zum Tragen von Lasten und zum Ziehen von Wagen. Neuerdings haben sich Rußland im N. und England im S. bemüht, den Erdteil durch Eisenbahnen aufzuschließen, und auch in Japan und China werden Schienenwege angelegt. Der Hauptverkehr mit Europa wählt jedoch den Wasserweg. Den Indischen Ozean haben früher die Phönizier und Araber beherrscht, deren Segelschiffe durch den regelmäßig wechselnden Monsunwind (ü) in der einen Jahreshälfte hin und in der anderen zurück befördert wurden. Jetzt gehen große Dampferlinien, darunter auch deutsche, an der Süd- und Ostküste Asiens entlang und vermitteln einen regelmäßigen Personen- und Frachtverkehr. Die Europäer haben seit zwei Jahrhunderten besonders die an Gewürzen reichen Länder des S. zu erwerben getrachtet. Zuerst hatten die Portugiesen die meisten Besitzungen, aber sie beuteten die Länder zu sehr aus und machten sich dadurch mißliebig; deshalb gelang es den Niederländern und Engländern, den größten Teil ihrer Kolonien zu erwerben. Im Ganzen stehen zwei Drittel des ganzen Erdteiles unter europäischer Herrschaft: der gesamte N. ist ^russisch ; die Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland haben jetzt ebenfalls kleinere Gebiete in Besitz genommen. Doch trachten die mongolischen Kulturstaaten, besonders Japan, danach, den Erdteil wieder für die Asiaten zurückzugewinnen, und die Japaner haben bereits bei kriegerischem und friedlichem Vorgehen gegen die Europäer große Erfolge gehabt. Der Erdteil Asien läßt sich in fünf natürliche Teile gliedern: Vorderasien, Südasien, Ostasien, Mittelasien und Nordasien.

8. Teil 3 - S. 20

1911 - Leipzig : Freytag
20 drâwida) bewohnt, die von den durch das Kabultal eingewanderten Indern oder Hindu nach S. verdrängt wurden, soweit sie sich nicht mit ihnen vermischten. Die Hindu gehören zu der kaukasischen Rasse und bekennen sich zur Religion des Brahma. Diese lehrt ein Kastenwesen, den Glauben an die Seelenwanderung und verlangt die Ausübung guter Werke, jedoch hat sich die Religion nicht als förderlich für die Kultur erwiesen, weil sie den Dingen der sichtbaren Welt zu wenig Beachtung schenkt. Die Religion ist deshalb von Buddha reformiert worden, der namentlich das Kastenwesen aufhebt. Außerdem sind viele Mohammedaner eingedrungen. Im Gebiet des Indus liegt im Kabultal die wichtige,' den Zugang nach Indien beherrschende Festung Peschawar (sprich: peschaúr). Von hier führt die Eisenbahn hinunter in das Indusgebiet, das Pandschab (ai oder Fünfstromland, nach der großen Handelsstadt Lahore (sprich: lahôr). Wichtiger ist das Gangesgebiet. Es ist sehr dicht besiedelt, hat viele Groß- städte mit wunderbaren, meist von den Mohammedanern errichteten Baudenk- mälern und den heiligen indischen Wallfahrtsorten. Der Herrschersitz des Groß- moguls war Delhi (é), eine Stadt, die mit glänzenden Palästen angefüllt ist. Der Hauptwallfahrtsort ist Allahabad (bád, d. i. Allahs Stadt). Die heilige Stadt der Inder, diehochschule der brahmanischen Wissenschaft und zu gleicher Zeit der Mittelpunkt des bunten, lebhaften Treibens ist Benares (âj. Am westlichsten Mündungsarme des Ganges liegt Kalkutta (ú), ,,das indische London", eine wichtige Handelsstadt und die Hauptstadt des britisch-indischen Kaiserreiches, von wo aus man in drei Wochen England erreichen kann. b) Hochland. Im Hochlande von Dekan sind die an der Küste gelegenen Siedlungen wichtig. Auf einer kleinen Küsteninsel vor der westlichen Malabarküste (ál) Hegt die erste Seestadt des-Landes Bombay (sprich: bombé), der Haupt- ausfuhrhafen für Baumwolle und zu gleicher Zeit ein wichtiger Industrieplatz. Die östliche Koromandelküste (á) ist hafenarm und wegen starker Brandung schwer zu erreichen. Hier ist Madras (madrás) der wichtigste Einfuhrhafen für den dicht be- siedelten südlichen Teil der Halbinsel. Neuerdings ist das Hochland besonders dadurch wichtig geworden, daß es in seinen westlichen Wäldern das eisenharte Tikholz liefert, das vornehmlich für den Schiffsbau sehr geeignet ist c) Ceylon. Die vom Festlande durch eine wegen der Perlenfischerei be- deutende Meeresstraße getrennte Insel Ceylon gehört ebenfalls den Engländern. Sie ist reich an tropischen Erzeugnissen, besonders an Chinarindenbäumen, Kaffee- und Teesträuchern. Dazu kommt ein erstaunlicher Reichtum an Edelsteinen. Die Bewohner gehören dem Stamm der Singhalesen an. Die Hauptstadt Colombo (Iòni) ist ein wichtiger Ausfuhrplatz und Anlegehafen der nach Ostasien und Australien fahrenden Dampfer. Vor den Küsten liegen viele der Schiffahrt gefährliche Korallenriffe. Die Engländer haben sich um das reiche Land, den Hauptstützpunkt ihrer Handelsmacht, sehr verdient gemacht durch Anlage von Straßen und Kanälen, durch Förderung der Bodenkultur und der künstlichen Bewässerung. b) Hinterindien. ! 1. Lage. Hinterindien ist bedeutend reicher gegliedert als Vorderindien und ragt mit seiner Südspitze bis an den Malaiischen Archipel. 2. Senkrechte Bodengestalt und Bewässerung. Der Bodenbeschaffenheit

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 236

1896 - Leipzig : Freytag
236 legen. Das chinesische Porzellan, die chinesischen Seiden- und Baumwollen- waren sind noch immer unübertroffen. Mit seinem ausdauernden Fleiß hat er auch Bauwerke vollbracht, die unsere Bewunderung herausfordern müssen. Zu diesen gehört die eigenartige große Mauer, welche in einer viele hunderte Kilometer langen Erstreckung über Berg und Thal hinweggeführt ist, um das fruchtbare Laud gegen den Einfall der kriegerischen Nomaden- Völker aus der Wüste Gobi zu schützen, und sodann der Kaiserkanal, der von der Hauptstadt Pekiug durch das breite Tiefland bis zur Mündung des Jangtfekiang geht und unseren Kaiser Wilhelm-Kanal um das Zehnfache etwa an Länge übertrifft. Noch Größeres werden aber die Chinesen vielleicht in Zukunft leisten, sobald sie erst ihr Land dem Einfluß der europäischen Kultur geöffnet haben. Schou ist dem Kaufmann der Zutritt gewährt, dem Handel wird bald auch die Industrie folgen. Diese findet hier eine vortreffliche Grundlage zu ihrer Entwicklung; denn Chiua birgt geradezu unermeßliche Steinkohlenlager. Abge- Der Grund der strengen Abgeschlossenheit der Chinesen gegen alles ^heit™ Fremde mag zum Teil in den geographischen Verhältnissen liegen. Das innerasiatische Hochland mit seinen Ausläufern scheidet es von den west- und südasiatischen Kulturstätte«, und auf das Meer mit feinen gewaltigen Stürmen, den Taifunen, wagte sich der Chinese nicht hinaus, noch dazu, da bald erreichbare Gegengestade ihn nicht anlocken konnten. Rcligion> Wie die meisten Mongolen, so sind auch die Chiueseu vorwiegend Verehrer des Buddha. Aber die Staatsreligion ist zugleich die des Kousutse, die die Anbetung des Himmels und der Ahnen gebietet. Dieser Ahnenkultus bildet die Grundlage des Familienlebens, in dem eine hohe Verehrung für die Eltern wie für das Alter sich zu erkennen giebt. Der Vater aller Chinesen ist der Kaiser, der Sohn des Himmels, der unumschränkte Beherrscher des Landes. Das jetzige Herrscherhaus gehört dem Stamme der Mandschn an, die im 17. Jahrhundert von Norden erobernd in China einbrachen. Seit dieser Zeit tragen die Chinesen den Zopf. §176 Die Jahrtausende hindurch bewahrte Abgeschlossenheit gegen alles Handel. Fremde ist iu der neueren Zeit von der chinesischen Regierung aufgegeben worden. Es wurden zunächst einige Häfen dem Handel geöffnet, und die Fremden in mehrere Städte eingelassen. In dem Austausch der Wareu spielt leider das Opium eine große Rolle, dessen Genuß viele Tausende der Chinesen zu Grunde richtet. Unter den eröffneten, sogenannten Vertrags- Häsen ist der bedeutendste Schanghai südlich der Jangtsekiangmündnng mit lebhaftem Theehandel. Sied- Schanghai mit etwa 400 000 Einwohnern gehört in China noch lungen. jjen Städten; das dicht bevölkerte Land zählt mehrere Millionenstädte. Canton, die größte Stadt Asiens, hat sogar fast zwei

10. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 377

1896 - Leipzig : Freytag
Die Einteilung der Menschheit. 377 Die Einteilung der Menschheit bietet große Schwierigkeiten dar, da § 282. die einzelnen Merkmale keineswegs immer die gleichen Scheidungen ermög- Spra- lichen. Neben den körperlichen sind namentlich sprachliche Verschieden- heiten der Gliederung zu Gründe gelegt worden. Die große Zahl der Sprachen hat man drei Hauptgruppen zugeordnet. Man unterscheidet die einsilbigen Sprachen, wie sie z. B. dre Chinesen reden, dann die aneinanderreihenden oder agglutinierenden Sprachen, welche den Gedanken gleichsam in Silbengruppen zum Ausdruck bringen, und endlich die flektierenden Sprachen, in welchen durch Flexion, durch Deklination und Konjugation die Beziehungen der Wörter zu einander ge- kennzeichnet werden. Sprachen dieser Gruppe finden wir bei der mittelländischen Rasse, während die agglutinierenden Sprachen hauptsächlich von den nord- asiatischen Völkern und im wesentlichen auch von den Negern, Australiern, Malaien und den Dravidas gesprochen werden. Auch nach den religiösen Anschauungen bestehen große Verschiedenheiten. § Allen Menschen ist ein gewisses Gefühl der Abhängigkeit von übernatürlichen ligion. Mächten gemeinsam. Es erwächst daraus die Religiou, die je nach der geistigen Entwicklung der Völker sehr verschiedene Formen angenommen hat. Für viele Stämme besteht sie nnr in der Verehrung sichtbarer, irdischer Gegenstände, sogenannter Fetische. Andere glauben an gute und böse Geister; ihr Religionskultus besteht in allerhand abergläubischen Gebräuchen und in Zauberei, durch welche die Mächte gebannt werden. Man bezeichnet ihn als Schamanismus. Dieses echte Heidentum ist noch weit über' wm. die Erde verbreitet. Wir treffen es in Nordasien, Afrika und Südamerika. Eigenartige Religionen entstanden im südlichen Asien. Die Jranier führte der schroffe Gegensatz zwischen Wüste und Kulturland zur Lehre vom Kampf der Mächte des Lichtes und der Wahrheit gegen die der Finsternis und Lüge. Bekenner dieser Religion, die Parsi, leben noch zerstreut iu Jrau und Indien. In diesem tropisch üppigen Lande bildeten die Hindu wieder einen reichen Polytheismus aus. Nach Unterwerfung der eingeborenen Dravidas begründeten sie das Kastenwesen mit der obersten lbrah- Kaste der Brahmanen, die im Besitz besonderer religiöser Vorstellungen waren, welche dem Volke vorenthalten wurden. Im Gegensatz zu ihueu entstand der Buddhismus, der sich des armen Volkes annimmt und B»dd- diesem Erlösung vom Elend des Daseins verheißt. Er hat in Ostasien große Verbreitung gefunden. Dort ist er aber vielfach reiner Götzendienst geworden. Die Völker des Altertums, die Ägypter und Babylouier, verehrten vorwiegend den Himmel und die Gestirne. Die gleiche religiöse Vorstellung mus. finden wir bei den alten amerikanischen Kulturvölkern, den Mejicanern und
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