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Werksttte. Er gab ihm ehrenvolle Auftrge und erhob ihn sogar in den Adelstand. Einst weigerte sich ein Edelmann aus der Umgebung des Kaisers, dem Meister die Leiter zu halten. Maximilian sprach zrnend: Aus jedem Bauern kann ich einen Edelmann machen, aber aus keinem Edelmann einen solchen Maler," und hielt selbst die Leiter.
Das Andenken Maximilians lebte noch lange im Volke fort. Sein Grab befindet sich in der Burgkapelle zu Wiener-Neustadt.
23. Martin Luther.
Die christliche Religion ist gestiftet worden durch Jesus Christus, von dem sie ihren Namen hat. Nachdem derselbe in Palstina gelebt,
Abb. 25. Luther-Denkmal in Worms.
gelitten und gestorben, wurde seine Lehre durch die Jnger, besonders durch die 12 Apostel des Herrn den Juden und den Heiden verkndigt. Nach und nach nahmen alle Völker des Abendlandes die christliche Lehre an. Lange Zeit hindurch gab es in Deutschland und den meisten europischen Lndern nur ein Bekenntnis der christlichen Religion, nmlich das rmisch-katholische. Im Jahre 1517 wurde Luther der Stifter des evangelischen oder protestantischen Bekenntnisses.
Martin Luther wurde am 10. November des Jahres 1483 in Eisleben geboren. Er war der Sohn eines armen Bergmannes, der mit seiner Gattin das tgliche Brot fr die Familie sauer verdienen mute.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilians Martin_Luther Jesus_Christus Apostel Martin_Luther
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Wiener-Neustadt Palstina Worms Deutschland Eisleben
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stantinopel erkaufte von ihm den Frieden gegen einen schweren jhrlichen Tribut Darauf zog der Hunnenknig unter schrecklichen Verwstungen durch Osterreich und Bayern und berschritt bei Konstanz den Rhein. Besonders schwer hatte auch das Elsa von seinen Horden zu leiden, und noch heute erzhlt manche Sage von den Greueln, die die Hunnen verbt haben. Endlich vereinigten sich die Völker des ganzen Abendlandes unter dem tapfern rmischen Feldherrn Aetius und dem Westgotenknig Theoderich. Auf den katalaunischen Gesilden, bei dem hentigen Chalons an der Marne kam es im Jahre 451 zu einer blutigen Vlkerschlacht. 160 000 Leichen bedeckten den Kampfplatz. Die Erbitterung der Streiter war so groß, da nach der Sage die Geister der Erschlagenen in der Luft den Kampf fortsetzten. Die Hunnen wurden geschlagen, und das Abend-land war gerettet. Grollend zog Attila der den Rhein wieder nach Ungarn zurck.
Zug nach Italien. Schon im folgenden Jahre brach der frchter-liche Hunnenknig in Italien ein. Er eroberte und zerstrte die blhende Stadt Aqnileja. Die erschreckten Bewohner flchteten in die Lagunen des adriatischen Meeres und legten dort den Grund zu der heutigen Stadt Venedig. Unter furchtbaren Verheerungen zog Attila weiter und belagerte die Stadt Rom. Da zog Papst Leo der Groe an der Spitze einer Gesandtschaft dem Wterich entgegen. Durch Bitten und ernste Er-Mahnungen suchte er ihn zu bewegen, die Stadt zu verschonen. Und wirklich lie sich der Furchtbare gegen eine Geldsumme zur Umkehr be-wegen. Er zog wieder nach Ungarn zurck und starb schon im folgenden Jahre. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in eilten silbernen und beide in einen eisernen. An seinem Grabe aber wurden alle Arbeiter umgebracht, damit keiner die Ruhesttte des Hnnnenknigs verrate. Nach seinem Tode zerfiel sein groes Reich.
7. er heilige Bonifatius.
Siebenhundert Jahre nach der Geburt Christi waren unsere Vor-fahren zum grten Teil noch Heiden. Die Hauptgottheiten, die sie ver-ehrten, waren: Wodan, der Gott des Himmels; Donar, der Gott des Gewitters; Ziu, der Gott des Krieges; und Freia, die Gttin der Liebe. Die Germanen verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Wldern, unter uralten Bumen und an geweihten Opfersteinen. Hier brachten sie ihnen Opfer dar, die aus Feldfrchten und Tieren, zuweilen aber auch aus gefangenen Feinden bestanden.
Die Lehre des Evangeliums wurde unfern heidnischen Vorfahren durch fromme Glaubensboten verkndigt. Nur mit Evangelienbuch und
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Extrahierte Personennamen: Attila Attila Leo Christi Freia
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Kruzifix bewaffnet, drangen diese furchtlos unter vielen Mhen und Ge-fahren in die finsteren Wlder ein und predigten die Lehre Christi. Viele Heiden lieen sich taufen, nicht selten aber fanden die frommen Männer den Tod als Mrtyrer.
Die meisten Heiden wurden durch den heiligen Bonifatius bekehrt, der deshalb mit Recht der Apostel der Deutschen genannt wird. Ur-sprnglich hie er Winfried und war ein Mnch aus England, welches schon frh zum Christentum bekehrt worden war. Er predigte das Evan-gelinm zuerst den Friesen, und manche lieen sich taufen; die meisten aber blieben Heiden. Spter begab er sich in das Land der Hessen und Thringer. Bei Geismar in Hessen stand eine uralte heilige Eiche, unter der die Bewohner ihre Opfer darbrachten, und die fr ober-letzlich galt. Bonifatius begann den Baum zu fllen. Entsetzt standen die Heiden umher und meinten, jeden Augenblick msse ein Blitz vom Himmel den Frevler tten. Allein der Baum fiel, und der Apostel stand unverletzt. Da erkannten sie die Ohnmacht ihrer Götter und lieen sich taufen. Bonifatius baute aus dem Holze des gefllten Baumes ein Kirchlein.
Um das Christentum dauernd im Lande zu befestigen, setzte Bonifatius Bischfe ein, die darber wachen sollten, da die Bekehrten nicht mehr in das Heidentum zurckfielen. Er selbst aber wurde vom Papst zum Erz-bischof, d. h. zum Oberhaupt smtlicher deutscher Bischfe ernannt. Er nahm seinen Sitz in Mainz. An jedem Bischofsitze wurde eine Kirche erbaut. Neben der Kirche erhob sich das Wohnhaus des Bischofs, die bischfliche Pfalz; ringsum siedelten sich Handwerker, Kaufleute, auch wohl Adelige an. So entstanden nach und nach Städte, wo vorher nndurch-dringlicher Urwald gewesen war. Das ist der Ursprung der Städte Regensburg, Salzburg, Passau, Wrzburg u. a. Auch Klster wurden von Bonifatius gegrndet, von denen am berhmtesten das Kloster Fulda war. Die fleiigen Mnche dieser Klster haben sich um das Land und die Bewohner die grten Verdienste erworben. Sie rodeten die Wlder aus, trockneten die Smpfe und pflanzten Feldfrchte und Wein. Sie verstanden jedes Handwerk und jede Kunst und unterwiesen darin die rohen Bewohner der Umgegend. Ebenso unterrichteten sie in ihren Schulen die Kinder der Umwohner.
Als Bonifatius schon ein Greis war, legte er die erzbischsliche Wrde nieder, um wieder zu den Friesen zurckzukehren und noch einmal ihre Be-kehrung zu versuchen. Schon hatten sich viele tausen lassen, und er wollte gerade den Neubekehrten die Firmung spenden, als er von den Heiden berfallen wurde. Seine Gefhrten wollten sich zur Wehr setzen,er aber verbot es ihnen, und so erlitten sie alle den Mrtyrertod. Seine Gebeine ruhen in Fulda
Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe B. 2
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Extrahierte Personennamen: Apostel Winfried Winfried Apostel Bonifatius_Bischfe Bonifatius
Extrahierte Ortsnamen: Christi England Hessen Hessen Mainz Salzburg Wrzburg Fulda Fulda
Jris
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Werksttte. Er gab ihm ehrenvolle Auftrge und erhob ihn sogar in den Adelstand. Einst weigerte sich ein Edelmann aus der Umgebung des Kaisers, dem Meister die Leiter zu halten. Maximilian sprach zrnend: Aus jedem Bauern kann ich einen Edelmann machen, aber aus keinem Edelmann einen solchen Maler," und hielt selbst die Leiter.
Das Andenken Maximilians lebte noch lange im Volke sort. Sein Grab befindet sich in der Burgkapelle zu Wiener-Nenstadt.
38. Martin Luther.
Die christliche Religion ist gestiftet worden durch Jesus Christus, von dem sie ihren Namen hat. Nachdem derselbe in Palstina gelebt,
1 : i i
-------- ----- . * _ ' _ '_____' -...... . ||~
Abb. 33. Luther-Denkmal in Worms.
gelitten und gestorben, wurde seine Lehre durch die Jnger, besonders durch die 12 Apostel des Herrn den Juden und den Heiden verkndigt. Nach und nach nahmen alle Völker des Abendlandes die christliche Lehre an. Lange Zeit hindurch gab es in Deutschland und den meisten europischen Lndern nur ein Bekenntnis der christlichen Religion, nmlich das rmisch-katholische. Im Jahre 1517 wurde Luther der Stifter des evangelischen oder protestantischen Bekenntnisses.
Martin Luther wurde am 10. November des Jahres 1483 in Eisleben geboren. Er war der Sohn eines armen Bergmannes, der mit seiner Gattin das tgliche Brot fr die Familie sauer verdienen mute.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilians Martin_Luther Jesus_Christus Apostel Martin_Luther
Extrahierte Ortsnamen: Maximilians Palstina Luther-Denkmal Worms Deutschland Eisleben
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stantinopel erkaufte von ihm den Frieden gegen einen schweren jhrlichen Tribut. Darauf zog der Hunnenknig unter schrecklichen Verwstungen durch sterreich und Bayern und berschritt bei Konstanz den Rhein. Besonders schwer hatte auch das Elsa von seinen Horden zu leiden, und noch heute erzhlt manche Sage von den Greueln, die die Hunnen verbt haben. Endlich vereinigten sich die Völker des ganzen Abendlandes unter dem tapfern rmischen Feldherrn Aetins und dem Westgotenknig Theoderich. Auf den katalauuischen Gefilden, bei dem heutigen Chalons an der Marne kam es im Jahre 451 zu einer blutigen Vlkerschlacht. 160 000 Leichen bedeckten den Kampfplatz. Die Erbitterung der Streiter war so groß, da nach der Sage die Geister der Erschlagenen in der Luft den Kampf fortsetzten. Die Hunnen wurden geschlagen, und das Abend-land war gerettet. Grollend zog Attila der den Rhein wieder nach Ungarn zurck.
Zug nach Italien. Schon im folgenden Jahre brach der frchter-liche Hunnenknig in Italien ein. Er eroberte und zerstrte die blhende Stadt Aquileja. Die erschreckten Bewohner flchteten in die Lagunen des adriatifchen Meeres und legten dort den Grund zu der heutigen Stadt Venedig. Unter furchtbaren Verheerungen zog Attila weiter und belagerte die Stadt Rom. Da zog Papst Leo der Groe an der Spitze einer Gesandtschaft dem Wterich entgegen. Durch Bitten und ernste Er-mahnuugen suchte er ihn zu bewegen, die Stadt zu verschonen. Und wirklich lie sich der Furchtbare gegen eine Geldsumme zur Umkehr be-wegen. Er zog wieder nach Ungarn zurck und starb schon im folgenden Jahre. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen. An seinem Grabe aber wurden alle Arbeiter umgebracht, damit keiner die Ruhesttte des Hunnenknigs verrate. Nach seinem Tode zerfiel fein groes Reich.
23. Der heilige Bonifatius.
Siebenhundert Jahre nach der Geburt Christi waren unsere Vor-fahren zum grten Teil noch Heiden. Die Hauptgottheiten, die sie ver-ehrten, waren: Wodan, der Gott des Himmels; Donar, der Gott des Gewitters; Ziu, der Gott des Krieges; und Freia, die Gttin der Liebe. Die Germanen verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Wldern, unter uralten Bumen und an geweihten Opfersteinen. Hier brachten sie ihnen Opfer dar, die aus Feldfrchteu und Tieren, zuweilen aber auch aus gefangenen Feinden bestanden.
Die Lehre des Evangeliums wurde nnsern heidnischen Vorfahren durch fromme Glaubensboten verkndigt. Nur mit Evangelienbuch und
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Extrahierte Personennamen: Attila Attila Leo Bonifatius Christi Freia
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Kruzifix bewaffnet, drangen diese furchtlos unter vielen Mhen und Ge-fahren in die finsteren Wlder ein und predigten die Lehre Christi. Viele Heiden lieen sich taufen, nicht selten aber fanden die frommen Männer den Tod als Mrtyrer.
Die meisten Heiden wurden durch den heiligen Bonifatius bekehrt, der deshalb mit Recht der Apostel der Deutschen genannt wird. Ursprnglich hie er Winfried und war ein Mnch aus England, welches schon frh zum Christentum bekehrt worden war. Er predigte das Evau-gelinm zuerst den Friesen, und manche lieen sich taufen; die meisten aber blieben Heiden. Spter begab er sich in das Land der Hessen und Thringer. Bei Geismar in Hessen stand eine uralte heilige Eiche, unter der die Bewohner ihre Opfer darbrachten, und die fr uuver-letzlich galt. Bonifatius begann den Baum zu fllen. Entsetzt standen die Heiden umher und meinten, jeden Augenblick msse ein Blitz vom Himmel den Frevler tten. Allein der Baum fiel, und der Apostel stand unverletzt. Da erkannten sie die Ohnmacht ihrer Götter und lieen sich taufen. Bonifatius baute aus dem Holze des gefllten Baumes ein Kirchlein.
Um das Christentum dauernd im Lande zu befestigen, setzte Bonifatius Bischfe ein, die darber wachen sollten, da die Bekehrten nicht mehr in das Heidentum zurckfielen. Er selbst aber wurde vom Papst zum Erz-bischof, d. h. zum Oberhaupt smtlicher deutscher Bischfe ernannt. Er nahm seinen Sitz in Mainz. An jedem Bischofsitze wurde eine Kirche erbaut. Neben der Kirche erhob sich das Wohnhaus des Bischofs, die bischfliche Pfalz; ringsum siedelten sich Handwerker, Kaufleute, auch wohl Adelige an. So entstanden nach und nach Städte, wo vorher nndnrch-dringlicher Urwald gewesen war. Das ist der Ursprung der Städte Regensburg, Salzburg, Passau, Wrzburg u. a. Auch Klster wurden von Bonifatius gegrndet, von denen am berhmtesten das Kloster Fulda war. Die fleiigen Mnche dieser Klster haben sich um das Laud und die Bewohner die grten Verdienste erworben. Sie rodeten die Wlder aus, trockneten die Smpfe und pflanzten Feldfrchte und Wein. Sie verstanden jedes Handwerk und jede Kunst und unterwiesen darin die rohen Bewohner der Umgegend. Ebenso unterrichteten sie in ihren Schulen die Kinder der Umwohner.
Als Bonifatius schon ein Greis war, legte er die erzbischfliche Wrde nieder, um wieder zu den Friesen zurckzukehren und noch einmal ihre Be-kehrung zu versuchen. Schon hatten sich viele taufen lassen, und er wollte gerade den Neubekehrteu die Firmung spenden, als er von den Heiden berfallen wurde. Seine Gefhrten wollten sich zur Wehr setzen,er aber verbot es ihnen, und so erlitten sie alle den Mrtyrertod. Seine Gebeine ruhen in Fnld.
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Extrahierte Personennamen: Apostel Winfried Winfried Bonifatius Apostel Bonifatius Bonifatius_Bischfe Bonifatius Bonifatius
Extrahierte Ortsnamen: Christi England Hessen Hessen Mainz Städte_Regensburg Salzburg Wrzburg Fulda
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die Araber und Türken; in Europa sind die Vorstöße der Hunnen, Magyaren,
Mongolen und Türken die letzten erkennbaren Wogen des heranbrandenden Völker-
meeres. Oft genug hat Europa seine heiligsten Güter gegen ihren Ansturm wahren
müssen, und jetzt sehen wir, daß sich Amerika und Australien vor der „gelben
Gefahr", vor der Einwanderung der Mongolen, zu schützen versuchen.
Die großen Mongolenreiche des 0. haben deshalb eine besondere Be-
deutung, weil sie sich lange Zeit gegen das Ausland abgeschlossen hatten und dabei
gewissermaßen erstarrt waren. Jetzt aber haben die Europäer die Grenzen geöffnet,
haben Zugeständnisse für ihren Handel erlangt und sogar einzelne Landesteile
in Besitz oder Pachtung genommen, und nun sind diese Völker wieder zu einem
neuen Leben erwacht, das vielleicht der weißen Rasse gefährlich werden kann.
b) Auch bezüglich der Religion haben die Asiaten eine hohe Entwicklung
genommen, denn manche Völker, besonders im Bw. und im Trockengebiete, be-
kennen sich zu der monotheistischen Religion Mohammeds, dem Islam. Aber
auch die polytheistischen Religionen, wie der Brahmadienst in Indien und der
Buddhismus in Ost- und Hochasien, sind verhältnismäßig hochstehende Religionen,
denn sie bemühen sich, ihre Bekenner zur Tugend zu führen und Pflichtgefühl
in ihnen zu erwecken. Ein großer Teil der Polytheisten, namentlich in Mittel-
und Nordasien, sind allerdings.reine Heiden mit sehr abergläubischen Vorstellungen,
wie sie in der Nacht der Wälder und zwischen den Grauen der Eiswüste häufig
vorkommen.
c) Dem Verkehre dienen in der Mitte des Erdteiles uralte Karawanenstraßen,
auf denen durch Kamele die Waren befördert werden. Im N. werden Hunde
und Renntiere als Zugtiere benutzt, in Indien der Buckelochse als Zugtier und
der Elefant als Lasttier. Im 0. dient häufig noch der Mensch zum Tragen von
Lasten und zum Ziehen von Wagen. Neuerdings haben sich Rußland im N. und
England im S. bemüht, den Erdteil durch Eisenbahnen aufzuschließen, und auch
in Japan und China werden Schienenwege angelegt. Der Hauptverkehr mit Europa
wählt jedoch den Wasserweg. Den Indischen Ozean haben früher die Phönizier
und Araber beherrscht, deren Segelschiffe durch den regelmäßig wechselnden
Monsunwind (ü) in der einen Jahreshälfte hin und in der anderen zurück befördert
wurden. Jetzt gehen große Dampferlinien, darunter auch deutsche, an der Süd-
und Ostküste Asiens entlang und vermitteln einen regelmäßigen Personen- und
Frachtverkehr.
Die Europäer haben seit zwei Jahrhunderten besonders die an Gewürzen
reichen Länder des S. zu erwerben getrachtet. Zuerst hatten die Portugiesen
die meisten Besitzungen, aber sie beuteten die Länder zu sehr aus und machten
sich dadurch mißliebig; deshalb gelang es den Niederländern und Engländern,
den größten Teil ihrer Kolonien zu erwerben. Im Ganzen stehen zwei Drittel
des ganzen Erdteiles unter europäischer Herrschaft: der gesamte N. ist ^russisch ;
die Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland haben jetzt ebenfalls kleinere
Gebiete in Besitz genommen. Doch trachten die mongolischen Kulturstaaten,
besonders Japan, danach, den Erdteil wieder für die Asiaten zurückzugewinnen,
und die Japaner haben bereits bei kriegerischem und friedlichem Vorgehen gegen
die Europäer große Erfolge gehabt.
Der Erdteil Asien läßt sich in fünf natürliche Teile gliedern: Vorderasien,
Südasien, Ostasien, Mittelasien und Nordasien.
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Amerika Mohammeds Indien Nordasien Indien England Japan China Europa Asiens Amerika Deutschland Japan Asien Vorderasien Ostasien Mittelasien Nordasien
20
drâwida) bewohnt, die von den durch das Kabultal eingewanderten Indern oder
Hindu nach S. verdrängt wurden, soweit sie sich nicht mit ihnen vermischten.
Die Hindu gehören zu der kaukasischen Rasse und bekennen sich zur Religion
des Brahma. Diese lehrt ein Kastenwesen, den Glauben an die Seelenwanderung
und verlangt die Ausübung guter Werke, jedoch hat sich die Religion nicht als
förderlich für die Kultur erwiesen, weil sie den Dingen der sichtbaren Welt zu
wenig Beachtung schenkt. Die Religion ist deshalb von Buddha reformiert worden,
der namentlich das Kastenwesen aufhebt. Außerdem sind viele Mohammedaner
eingedrungen. Im Gebiet des Indus liegt im Kabultal die wichtige,' den Zugang
nach Indien beherrschende Festung Peschawar (sprich: peschaúr). Von hier führt
die Eisenbahn hinunter in das Indusgebiet, das Pandschab (ai oder Fünfstromland,
nach der großen Handelsstadt Lahore (sprich: lahôr).
Wichtiger ist das Gangesgebiet. Es ist sehr dicht besiedelt, hat viele Groß-
städte mit wunderbaren, meist von den Mohammedanern errichteten Baudenk-
mälern und den heiligen indischen Wallfahrtsorten. Der Herrschersitz des Groß-
moguls war Delhi (é), eine Stadt, die mit glänzenden Palästen angefüllt ist. Der
Hauptwallfahrtsort ist Allahabad (bád, d. i. Allahs Stadt). Die heilige Stadt der Inder,
diehochschule der brahmanischen Wissenschaft und zu gleicher Zeit der Mittelpunkt
des bunten, lebhaften Treibens ist Benares (âj. Am westlichsten Mündungsarme
des Ganges liegt Kalkutta (ú), ,,das indische London", eine wichtige Handelsstadt
und die Hauptstadt des britisch-indischen Kaiserreiches, von wo aus man in drei
Wochen England erreichen kann.
b) Hochland. Im Hochlande von Dekan sind die an der Küste gelegenen
Siedlungen wichtig. Auf einer kleinen Küsteninsel vor der westlichen Malabarküste
(ál) Hegt die erste Seestadt des-Landes Bombay (sprich: bombé), der Haupt-
ausfuhrhafen für Baumwolle und zu gleicher Zeit ein wichtiger Industrieplatz.
Die östliche Koromandelküste (á) ist hafenarm und wegen starker Brandung schwer
zu erreichen. Hier ist Madras (madrás) der wichtigste Einfuhrhafen für den dicht be-
siedelten südlichen Teil der Halbinsel. Neuerdings ist das Hochland besonders
dadurch wichtig geworden, daß es in seinen westlichen Wäldern das eisenharte
Tikholz liefert, das vornehmlich für den Schiffsbau sehr geeignet ist
c) Ceylon. Die vom Festlande durch eine wegen der Perlenfischerei be-
deutende Meeresstraße getrennte Insel Ceylon gehört ebenfalls den Engländern.
Sie ist reich an tropischen Erzeugnissen, besonders an Chinarindenbäumen, Kaffee-
und Teesträuchern. Dazu kommt ein erstaunlicher Reichtum an Edelsteinen.
Die Bewohner gehören dem Stamm der Singhalesen an. Die Hauptstadt
Colombo (Iòni) ist ein wichtiger Ausfuhrplatz und Anlegehafen der nach Ostasien
und Australien fahrenden Dampfer. Vor den Küsten liegen viele der Schiffahrt
gefährliche Korallenriffe.
Die Engländer haben sich um das reiche Land, den Hauptstützpunkt ihrer
Handelsmacht, sehr verdient gemacht durch Anlage von Straßen und Kanälen,
durch Förderung der Bodenkultur und der künstlichen Bewässerung.
b) Hinterindien.
! 1. Lage. Hinterindien ist bedeutend reicher gegliedert als Vorderindien und
ragt mit seiner Südspitze bis an den Malaiischen Archipel.
2. Senkrechte Bodengestalt und Bewässerung. Der Bodenbeschaffenheit
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Extrahierte Personennamen: Allahs
Extrahierte Ortsnamen: Kabultal Indien Peschawar Lahore Allahabad Benares Kalkutta England Bombay Madras Ceylon Ceylon Colombo Ostasien Hinterindien Hinterindien
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legen. Das chinesische Porzellan, die chinesischen Seiden- und Baumwollen-
waren sind noch immer unübertroffen. Mit seinem ausdauernden Fleiß hat
er auch Bauwerke vollbracht, die unsere Bewunderung herausfordern müssen.
Zu diesen gehört die eigenartige große Mauer, welche in einer viele
hunderte Kilometer langen Erstreckung über Berg und Thal hinweggeführt
ist, um das fruchtbare Laud gegen den Einfall der kriegerischen Nomaden-
Völker aus der Wüste Gobi zu schützen, und sodann der Kaiserkanal, der
von der Hauptstadt Pekiug durch das breite Tiefland bis zur Mündung
des Jangtfekiang geht und unseren Kaiser Wilhelm-Kanal um das Zehnfache
etwa an Länge übertrifft.
Noch Größeres werden aber die Chinesen vielleicht in Zukunft leisten,
sobald sie erst ihr Land dem Einfluß der europäischen Kultur geöffnet haben.
Schou ist dem Kaufmann der Zutritt gewährt, dem Handel wird bald auch
die Industrie folgen. Diese findet hier eine vortreffliche Grundlage zu ihrer
Entwicklung; denn Chiua birgt geradezu unermeßliche Steinkohlenlager.
Abge- Der Grund der strengen Abgeschlossenheit der Chinesen gegen alles
^heit™ Fremde mag zum Teil in den geographischen Verhältnissen liegen. Das
innerasiatische Hochland mit seinen Ausläufern scheidet es von den west-
und südasiatischen Kulturstätte«, und auf das Meer mit feinen gewaltigen
Stürmen, den Taifunen, wagte sich der Chinese nicht hinaus, noch dazu,
da bald erreichbare Gegengestade ihn nicht anlocken konnten.
Rcligion> Wie die meisten Mongolen, so sind auch die Chiueseu vorwiegend
Verehrer des Buddha. Aber die Staatsreligion ist zugleich die des Kousutse,
die die Anbetung des Himmels und der Ahnen gebietet. Dieser Ahnenkultus
bildet die Grundlage des Familienlebens, in dem eine hohe Verehrung für die
Eltern wie für das Alter sich zu erkennen giebt. Der Vater aller Chinesen ist
der Kaiser, der Sohn des Himmels, der unumschränkte Beherrscher des Landes.
Das jetzige Herrscherhaus gehört dem Stamme der Mandschn an, die
im 17. Jahrhundert von Norden erobernd in China einbrachen. Seit dieser
Zeit tragen die Chinesen den Zopf.
§176 Die Jahrtausende hindurch bewahrte Abgeschlossenheit gegen alles
Handel. Fremde ist iu der neueren Zeit von der chinesischen Regierung aufgegeben
worden. Es wurden zunächst einige Häfen dem Handel geöffnet, und die
Fremden in mehrere Städte eingelassen. In dem Austausch der Wareu spielt
leider das Opium eine große Rolle, dessen Genuß viele Tausende der
Chinesen zu Grunde richtet. Unter den eröffneten, sogenannten Vertrags-
Häsen ist der bedeutendste Schanghai südlich der Jangtsekiangmündnng
mit lebhaftem Theehandel.
Sied- Schanghai mit etwa 400 000 Einwohnern gehört in China noch
lungen. jjen Städten; das dicht bevölkerte Land zählt mehrere
Millionenstädte. Canton, die größte Stadt Asiens, hat sogar fast zwei
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Chiua
Extrahierte Ortsnamen: China Schanghai Schanghai China Asiens
Die Einteilung der Menschheit. 377
Die Einteilung der Menschheit bietet große Schwierigkeiten dar, da § 282.
die einzelnen Merkmale keineswegs immer die gleichen Scheidungen ermög- Spra-
lichen. Neben den körperlichen sind namentlich sprachliche Verschieden-
heiten der Gliederung zu Gründe gelegt worden. Die große Zahl der
Sprachen hat man drei Hauptgruppen zugeordnet. Man unterscheidet die
einsilbigen Sprachen, wie sie z. B. dre Chinesen reden, dann die
aneinanderreihenden oder agglutinierenden Sprachen, welche
den Gedanken gleichsam in Silbengruppen zum Ausdruck bringen, und
endlich die flektierenden Sprachen, in welchen durch Flexion, durch
Deklination und Konjugation die Beziehungen der Wörter zu einander ge-
kennzeichnet werden. Sprachen dieser Gruppe finden wir bei der mittelländischen
Rasse, während die agglutinierenden Sprachen hauptsächlich von den nord-
asiatischen Völkern und im wesentlichen auch von den Negern, Australiern,
Malaien und den Dravidas gesprochen werden.
Auch nach den religiösen Anschauungen bestehen große Verschiedenheiten. §
Allen Menschen ist ein gewisses Gefühl der Abhängigkeit von übernatürlichen ligion.
Mächten gemeinsam. Es erwächst daraus die Religiou, die je nach der
geistigen Entwicklung der Völker sehr verschiedene Formen angenommen hat.
Für viele Stämme besteht sie nnr in der Verehrung sichtbarer, irdischer
Gegenstände, sogenannter Fetische. Andere glauben an gute und böse
Geister; ihr Religionskultus besteht in allerhand abergläubischen Gebräuchen
und in Zauberei, durch welche die Mächte gebannt werden. Man bezeichnet
ihn als Schamanismus. Dieses echte Heidentum ist noch weit über' wm.
die Erde verbreitet. Wir treffen es in Nordasien, Afrika und Südamerika.
Eigenartige Religionen entstanden im südlichen Asien. Die Jranier
führte der schroffe Gegensatz zwischen Wüste und Kulturland zur Lehre vom
Kampf der Mächte des Lichtes und der Wahrheit gegen die der Finsternis
und Lüge. Bekenner dieser Religion, die Parsi, leben noch zerstreut
iu Jrau und Indien. In diesem tropisch üppigen Lande bildeten die
Hindu wieder einen reichen Polytheismus aus. Nach Unterwerfung der
eingeborenen Dravidas begründeten sie das Kastenwesen mit der obersten lbrah-
Kaste der Brahmanen, die im Besitz besonderer religiöser Vorstellungen
waren, welche dem Volke vorenthalten wurden. Im Gegensatz zu ihueu
entstand der Buddhismus, der sich des armen Volkes annimmt und B»dd-
diesem Erlösung vom Elend des Daseins verheißt. Er hat in Ostasien
große Verbreitung gefunden. Dort ist er aber vielfach reiner Götzendienst
geworden.
Die Völker des Altertums, die Ägypter und Babylouier, verehrten
vorwiegend den Himmel und die Gestirne. Die gleiche religiöse Vorstellung mus.
finden wir bei den alten amerikanischen Kulturvölkern, den Mejicanern und
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordasien Afrika Asien Indien Ostasien